Vogelwelt

Vogel des Jahres 2025 - Der Hausrotschwanz

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Der Hibbelige

Dieses Jahr haben wieder mehr Menschen an der jährlichen Wahl des Vogels des Jahres, ausgerichtet vom NABU teilgenommen. Vom 3. September bis 10. Oktober haben 143.400 Menschen mit einer knappen Mehrheit von 30,2 % den Hausrotschwanz zum neuen Vogel des Jahres 2025 gewählt.

Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) gehört zur Ordnung der Sperlinge, die Familie bilden die Fliegenschnäpper. Er ist recht grazil und schlank gebaut und erreicht zwischen 13 und 15 cm Körpergröße. Die Männchen weisen ein grauschwarzes Gefieder auf, die Weibchen und Jungen sind dagegen eher graubraun gefärbt. Charakteristisch ist unter anderem, angelehnt an seinen Namen, der rostrote Schwanz. Sein „Schwanzzittern“ gepaart mit „knicksenden“ Beinen weist eine Verhaltensweise ähnlich zum Rotkehlchen auf, welche ihn für Menschen oft nervös und hibbelig wirken lässt.

Nischenfinder

Von seinem ursprünglichen Lebensraum, den steilen Felswänden in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas, ist der Hausrotschwanz mittlerweile auch in Siedlungsgebieten nahe dem Menschen in großer Anzahl vertreten. Dabei nistet er hauptsächlich in Spalten und Lücken von Häuserfassaden, unter Dachvorsprüngen oder Brücken, in Holzstapeln oder Schuppen.
Solange die Kriterien eines steinigen, trockenen und warmen Rastplatzes gegeben sind, ist der Hausrotschwanz inzwischen genügsam.
Daher ist der Vogel derzeit nicht gefährdet und hat in Deutschland einen Brutbestand von ca. 30 %. Dies entspricht in etwa 800.000 – 1 Mio. Brutpaaren.

Ein besonders abenteuerlustiges Pärchen brütete sogar einmal in einem Walskelett im Stuttgarter Naturkundemuseum.

Gesang als Verteidigung

Man kann den Hausrotschwanz bereits 70 Minuten vor Sonnenaufgang vernehmen. Dabei auch recht laut und auffällig, wird sein „Gesang“ doch mehr als röchelnd, knirschend oder klappernd beschrieben. 
Außer zum morgendlichen Singen und zum Bezirzen während der Paarungszeit, kommt das markante Geträller des Hausrotschwanzes zusätzlich in Revierkämpfen unter Konkurrenten zum Einsatz. Hierbei werden sowohl verhaltene Drohgebärden als auch regelrechte Gesangsduelle oder Attacken genutzt, um Feinde fernzuhalten.