Blühmischungen

Die Grasnelke - Blume des Jahres 2024

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Weder Gras noch Nelke

Die Grasnelke (Armeria maritima) ist eine ausdauernde, krautige und sommergrüne Pflanze. Anders als ihr Name vermuten lässt, gehört sie weder zu den Gräsern, noch zu den Nelken, sondern zur Familie der Bleiwurzgewächse. Sie wird bis zu 50 cm hoch und wächst oft polsterartig. Ihre schmalen, spitzen Laubblätter erinnern in ihrem Aussehen sehr an Gräser und sollen mit ihrer leichten Behaarung als Verdunstungsschutz dienen.

Durch ihre äußerst lange Blütezeit von Mai bis Oktober stellt die Grasnelke mit ihren kugeligen Blütenständen eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten dar. Im Winter kann sie sogar Temperaturen von mehr als -20 °C vertragen. Früher wurde die Blume wegen des Gehalts an stark reizendem Plumbagin noch als Heilmittel gegen Epilepsie eingesetzt. Heute wird sie dagegen häufig als Zierpflanze im Garten verwendet.

Ein echter Alleskönner

Die anspruchslose Blume ist ein echtes Multitalent, denn sie verträgt nicht nur magere oder auch salzige Böden und Trockenheit, sondern auch mit Schwermetallen belastete Böden, wo sie toxische Konzentrationen von bis zu 0,7 % Zink und 0,15 % Blei erreichen kann. Über den Boden aufgenommenes Salz kann sie über spezielle Drüsen auf der Blattoberfläche ausscheiden.

Weit verbreitet und doch gefährdet

Wie der Name Strand-Grasnelke bereits vermuten lässt, kommt sie typischerweise in Salzwiesen an der Meeresküste und auf Dünen vor. Aber auch in trockenen Wäldern, Sand- und Silikattrockenrasen ist sie zu finden. Verbreitet ist die Grasnelke auf der ganzen Nord- und Südhalbkugel und sogar in Teilen von der Antarktis und Grönland. In Deutschland kommt sie zwar sowohl an der Nord- und Ostseeküste als auch im Binnenland in Nordostdeutschland vor, trotzdem gehen ihre Bestände zurück, weshalb sie bundesweit als gefährdet gilt und auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Pflanzen steht.

Die Grasnelke ist eine konkurrenzschwache Pflanze und leidet unter anderem an der zu intensiven Landwirtschaft und Pflege von Waldrändern sowie zu hohen Stickstoffeinträgen. In Ballungsräumen und Städten, mit großflächig versiegelten Flächen, können auch Hitze und Starkregen eine Gefahr für die Grasnelke darstellen. Zum Schutz heimischer Wildpflanzen und dem Erhalt von blütenreichen Magerrasen und Salzwiesen, wurde die Grasnelke in diesem Jahr deshalb zur 45. Blume des Jahres gewählt.


Die Loki Schmidt Stiftung ist die Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung zum Schutze gefährdeter Pflanzen mit dem Ziel der Förderung des Schutzes von Natur, Landschaft sowie Umweltbildung. Die Aktion Blume des Jahres wurde 1980 Loki Schmidt (2010 verstorbene Ehefrau des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt) ins Leben gerufen. Mit dieser Aktion wollte sie auf vom Aussterben bedrohte Wildpflanzen hinweisen.